Arbeite und arbeite!Schufte und schufte!Du musst produktiver sein!Die Zahlen müssen steigen!Die Produktivität muss steigen!Imaginierte rote und grüne Linien müssen Wolkendecken durchbrechen!Sei produktiv!Sei ertragreich!Vergiss den Christus, den Odin und den Thor!Vergiss die alten, unnützen Götter!Deine neuen Götter heißen BIP und Produktivität!Schlafe und esse und arbeite!Arbeite und esse und arbeite!Opfere uns deine Lebenszeit!Wer braucht schon Freizeit?Wer braucht„Bis das der Tod dich arbeitslos macht“ weiterlesen
Schlagwort-Archive:Dystopie
Fataler Fehler
Als ich meine Augen öffnete, saß ich in einen Wagen, einen recht luxuriösen. Gepolsterte Sitze aus echtem Leder, saubere Glasscheiben. Wir fuhren an Reihen und Reihen von grauen Mietskasernen vorbei, der Himmel war so grau wie die Fassade der Häuser. Neben mir der Fahrer, er trug eine Art von einfacher, funktionaler Uniform bestehend aus einer„Fataler Fehler“ weiterlesen
Revolution ohne Utopie – Eine Novelle (Erstes Kapitel)
1. Kapitel – Von Bären verschlungen Das Dorf lag in Trümmern, wahrscheinlich eine Racheaktion der Allpreußen, hier gab es nichts mehr zu holen, außer vielleicht verkohlte Überreste. Aber ein Mann konnte nicht nur von Kohle leben, ab und an brauchte er auch etwas Vernünftiges zwischen den Zähnen. Ein saftiges Stück Fleisch, für den Anfang. Ein„Revolution ohne Utopie – Eine Novelle (Erstes Kapitel)“ weiterlesen
Akitsaws
Eines Tages erschien sie einfach am Himmel, wir wussten nicht, womit wir dieses Schicksal verdient hatten. Es gab keine großen Vorankündigungen, keine lärmenden Posaunen, getragen von ätherischen Engelwesen. Keine Spatzen, die hinabstürzten und leblos am Boden lagen. Keine Köter, die winselten und im Kreis liefen. Keine seltsamen Wolkenformationen, wobei einer der Alten einen Totenkopf am„Akitsaws“ weiterlesen
Ein ganz mieser Tag
Ein Riese aus Stahl, Beton, Glas und Plastik wuchs aus dem Boden, ein Wolkenkratzer wie jeder andere, ein weiteres seelenloses, charakterloses, postmodernes Gebäude, das sich nahtlos in das Stadtbild eingliederte, eine weitere Zelle im amöbenhaften Körper der Mega-City. Das Architektenteam, denn es gab nicht mehr nur den einen Architekten, hatte wahrscheinlich kollektiv seinen Fetisch für„Ein ganz mieser Tag“ weiterlesen
Der endlose Krieg
Unter dem glutroten Himmel brannte das Gewehrfeuer, schwarzer Rauch stieg aus den aschebedeckten Schlachtfeldern empor. Gewaltige Geschütztürme ratterten unermüdlich, fleißige Hände fütterten sie stetig mit neuer, frischer Munition, die alten Hülsen bedeckten den Boden. Die Hitze in den Maschinenräumen war kaum auszuhalten. Der Lärm zerriss einem die Trommelfelle. Ratter-ratter-ratter-ratter, sollte dieses Geräusch verstummen, würde das„Der endlose Krieg“ weiterlesen
Die Bahn kommt heute später
Die Bahn kommt heute später, ungefähr fünf Minuten, Grund dafür sei, eine Verspätung aus vorheriger Fahrt, sie bitten um Entschuldigung. Die Bahn kommt heute später, ungefähr fünfzehn Minuten, Grund dafür sei, ein spontaner Personalausfall, sie bitten um Entschuldigung. Die Bahn kommt heute später, ungefähr dreißig Minuten, Grund dafür sei, ein Polizeieinsatz, sie bitten um Entschuldigung.„Die Bahn kommt heute später“ weiterlesen
Postfaschismus
Die Neonröhren summten über meinem Kopf. Weißes, grelles, unerbittliches Licht. Wieder Kopfschmerzen, wieder Migräne. Da halfen auch die von der Zentrale verschriebenen Tabletten nicht mehr. Das Summen war wie das Piksen Tausender kleiner Nadeln auf meiner Hirnrinde. An manchen Tagen glaubte ich, dass die Führung das mit Absicht so gemacht hatte. Um uns langsam aber„Postfaschismus“ weiterlesen
Schwarz-weißer Regen in einer schwarz-weißen Stadt
Der Regen prasselte gegen das Fenster des Zuges, ich lehnte meinen Kopf gegen die kühle Scheibe. Es war ein beruhigendes Geräusch, welches mich, in Kombination mit dem Rattern und Schaukeln des Zuges, völlig entspannte. Ich musste nur aufpassen, dass ich nicht eindöste und meine Haltestelle verpasste.Ich schaute auf mein weniges Handgepäck: Eine Tageszeitung von vor„Schwarz-weißer Regen in einer schwarz-weißen Stadt“ weiterlesen
Besuch beim Amt
Der Tag war gekommen, ich konnte es nicht länger aufschieben. Mein Personalausweis musste erneuert werden.Ich habe mich immer davor gefürchtet, da ich Gerüchte über das Bürgeramt und seine sehr langwierigen Bearbeitungsprozesse gehört habe. Vorher hatten immer meine Eltern meinen Ausweis für mich erneuert, doch jetzt war ich einundzwanzig Jahre alt, somit ein vollständiger Erwachsener, und„Besuch beim Amt“ weiterlesen