Rhythmisches Klopfen, damit fing das ganze Theater damals an. Ich eilte zur Haustür, ich war völlig in meiner Arbeit versunken und merkte gar nicht, dass da wer so unbedingt mit mir sprechen wollte. Als ich die Tür öffnete, fragte ich mich in Gedanken, wer es denn sein könnte. Eigentlich erwartete ich niemanden für heute. Mein„Die Schlange, die sich selbst verzehrt“ weiterlesen
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Ein Schatten, geboren aus der alles verschlingenden Explosion
Stille Nacht, beinahe wolkenloser Himmel. Ein einsamer Bomber flog wie ein riesiger prähistorischer Vogel über die öde brandenburgische Landschaft, ein Geflecht aus Wäldern, Feldern und unbekannten Dörfern.Der Pilot am Steuer gähnte, sein Dienst war lang und anstrengend. Alles, was er wollte, war zur Kaserne zurückzukehren und sich endlich ins Bett zu legen. Um schneller zu„Ein Schatten, geboren aus der alles verschlingenden Explosion“ weiterlesen
Durch Sturm und Revolution
Der kühle Wind rauschte durch die Blätter des dunklen Waldes. Der Meister hielt mich fest in seinen Armen, ich spürte seine schwieligen, von der Arbeit gezeichneten Hände. Bei sich hatte er seinen ältesten Sohn, einen aufgeregten jungen Burschen. Mit leisem Schritt gingen sie durchs Unterholz, schon seit einiger Zeit verfolgten sie die Fährte eines Hirschs.„Durch Sturm und Revolution“ weiterlesen
Revolution ohne Utopie – Eine Novelle (Erstes Kapitel)
1. Kapitel – Von Bären verschlungen Das Dorf lag in Trümmern, wahrscheinlich eine Racheaktion der Allpreußen, hier gab es nichts mehr zu holen, außer vielleicht verkohlte Überreste. Aber ein Mann konnte nicht nur von Kohle leben, ab und an brauchte er auch etwas Vernünftiges zwischen den Zähnen. Ein saftiges Stück Fleisch, für den Anfang. Ein„Revolution ohne Utopie – Eine Novelle (Erstes Kapitel)“ weiterlesen
Akitsaws
Eines Tages erschien sie einfach am Himmel, wir wussten nicht, womit wir dieses Schicksal verdient hatten. Es gab keine großen Vorankündigungen, keine lärmenden Posaunen, getragen von ätherischen Engelwesen. Keine Spatzen, die hinabstürzten und leblos am Boden lagen. Keine Köter, die winselten und im Kreis liefen. Keine seltsamen Wolkenformationen, wobei einer der Alten einen Totenkopf am„Akitsaws“ weiterlesen
„We live on an placid Island of ignorance, in the midst of black seas of Infinity.“ – Unendlichkeit und Wiederholung im Kosmischen Grauen. Eine Betrachtung von Junji Itos „Uzumaki“
1. Einleitung Das im Titel erwähnte bruchstückhafte Zitat lautet in der deutschen Übersetzung in Gänze wie folgt: „Wir leben auf einer friedlichen Insel der Ahnungslosigkeit inmitten schwarzer Meere der Unendlichkeit, und es war nicht vorgesehen, dass wir diese Gewässer weit befahren sollen“ (Lovecraft 2011a, 87). Der Satz stammt aus der Kurzgeschichte „Der Ruf des Cthulhu“„„We live on an placid Island of ignorance, in the midst of black seas of Infinity.“ – Unendlichkeit und Wiederholung im Kosmischen Grauen. Eine Betrachtung von Junji Itos „Uzumaki““ weiterlesen
Im Höllenfeuer geschmiedet
Der entsetzliche Gestank von verbranntem Fleisch gemischt mit faulen Eiern stieg mir in die Nase, nur mit Mühe behielt ich mein Frühstück drin, an diesen Geruch konnte ich mich einfach nicht gewöhnen. Doch es hatte auch seine Vorteile: Diese ekelhafte Ausdünstung kündigte immer ihr baldiges Kommen an. Der warme Wind brachte die Boten zur Front.Mein„Im Höllenfeuer geschmiedet“ weiterlesen
Seltsame Vorkommnisse in einer kleinen deutschen Stadt
Niemand mag meinen Worten Glauben schenken, die ungebildeten, verblendeten Massen mögen mich einen Narren schimpfen, doch all das, was sich in den letzten Tagen zugetragen hatte, entspricht der Wahrheit und nichts als der reinen Wahrheit. Mein Leben lang war ich ein einfacher Diener Gottes, der Seinen Willen treu ausführte, doch die Erkenntnisse, die mich nun„Seltsame Vorkommnisse in einer kleinen deutschen Stadt“ weiterlesen
Eine Kälte wie aus dem tiefsten Kreis der Hölle
In den letzten zwei Wochen geschahen Dinge, die meine gesamte Glaubenswelt einmal auf den Kopf stellten. Noch immer zittern meine Hände, ich fürchte mich vor dem Einbruch der Nacht, vor dem, was dort im Schutze der pechschwarzen Dunkelheit lauert. Der Nebel vor meinen Augen wurde gelüftet, nun sehe ich die Welt, wie sie wirklich ist,„Eine Kälte wie aus dem tiefsten Kreis der Hölle“ weiterlesen
Die Wahrheit am Ende der Welt
Das dunkle Meer tobte, der eisige Wind pfiff der Besatzung des kleinen Schiffes ›Columbus‹ um die Ohren, meterhohe Wellen schlugen gegen die Nussschale, brachten das Deck zum Schwanken. Am kalten Arsch der Welt ließen sich nichteinmal Möwen blicken. Matthias hing über der Reling und übergab sich. Die ganze Fahrt über war er schon seekrank, er„Die Wahrheit am Ende der Welt“ weiterlesen