Bis das der Tod dich arbeitslos macht

Arbeite und arbeite!Schufte und schufte!Du musst produktiver sein!Die Zahlen müssen steigen!Die Produktivität muss steigen!Imaginierte rote und grüne Linien müssen Wolkendecken durchbrechen!Sei produktiv!Sei ertragreich!Vergiss den Christus, den Odin und den Thor!Vergiss die alten, unnützen Götter!Deine neuen Götter heißen BIP und Produktivität!Schlafe und esse und arbeite!Arbeite und esse und arbeite!Opfere uns deine Lebenszeit!Wer braucht schon Freizeit?Wer braucht„Bis das der Tod dich arbeitslos macht“ weiterlesen

Dämmerlicht

Mit unsicheren, ungläubigen Blicken starrten die wenigen Bauern in der Kneipe den jungen, törichten Mann an. Er sprach nicht viel. Er sagte nur, man nenne ihn Van Helsing. Er sei ein Abenteurer aus fernem Lande. Die Dorfbewohner waren sich nicht sicher, was sie von diesem Fremden, der in der schwarzen, altmodischen Kluft eines puritanischen Hexenjägers„Dämmerlicht“ weiterlesen

Fataler Fehler

Als ich meine Augen öffnete, saß ich in einen Wagen, einen recht luxuriösen. Gepolsterte Sitze aus echtem Leder, saubere Glasscheiben. Wir fuhren an Reihen und Reihen von grauen Mietskasernen vorbei, der Himmel war so grau wie die Fassade der Häuser. Neben mir der Fahrer, er trug eine Art von einfacher, funktionaler Uniform bestehend aus einer„Fataler Fehler“ weiterlesen

Die Schlange, die sich selbst verzehrt

Rhythmisches Klopfen, damit fing das ganze Theater damals an. Ich eilte zur Haustür, ich war völlig in meiner Arbeit versunken und merkte gar nicht, dass da wer so unbedingt mit mir sprechen wollte. Als ich die Tür öffnete, fragte ich mich in Gedanken, wer es denn sein könnte. Eigentlich erwartete ich niemanden für heute. Mein„Die Schlange, die sich selbst verzehrt“ weiterlesen

Draußen vom Walde komme ich her, ich muss sagen, es weihnachtet sehr

Orange Funken stiegen wie feurige Glühwürmchen zum Himmel empor, träumten davon, wie Sterne am Firmament zu schweben, doch verglühten, bevor sie auch nur in der Nähe ihres Ziels waren, verschluckt vom dunklen Nichts, fielen als aschene Blätter wieder herab.Jedes Jahr zur selben Zeit, zwanzig Tage nach Weihnachten um genau zu sein, fand die Zeremonie des„Draußen vom Walde komme ich her, ich muss sagen, es weihnachtet sehr“ weiterlesen

Ein Schatten, geboren aus der alles verschlingenden Explosion

Stille Nacht, beinahe wolkenloser Himmel. Ein einsamer Bomber flog wie ein riesiger prähistorischer Vogel über die öde brandenburgische Landschaft, ein Geflecht aus Wäldern, Feldern und unbekannten Dörfern.Der Pilot am Steuer gähnte, sein Dienst war lang und anstrengend. Alles, was er wollte, war zur Kaserne zurückzukehren und sich endlich ins Bett zu legen. Um schneller zu„Ein Schatten, geboren aus der alles verschlingenden Explosion“ weiterlesen

Akitsaws

Eines Tages erschien sie einfach am Himmel, wir wussten nicht, womit wir dieses Schicksal verdient hatten. Es gab keine großen Vorankündigungen, keine lärmenden Posaunen, getragen von ätherischen Engelwesen. Keine Spatzen, die hinabstürzten und leblos am Boden lagen. Keine Köter, die winselten und im Kreis liefen. Keine seltsamen Wolkenformationen, wobei einer der Alten einen Totenkopf am„Akitsaws“ weiterlesen

„We live on an placid Island of ignorance, in the midst of black seas of Infinity.“ – Unendlichkeit und Wiederholung im Kosmischen Grauen. Eine Betrachtung von Junji Itos „Uzumaki“

1. Einleitung Das im Titel erwähnte bruchstückhafte Zitat lautet in der deutschen Übersetzung in Gänze wie folgt: „Wir leben auf einer friedlichen Insel der Ahnungslosigkeit inmitten schwarzer Meere der Unendlichkeit, und es war nicht vorgesehen, dass wir diese Gewässer weit befahren sollen“ (Lovecraft 2011a, 87). Der Satz stammt aus der Kurzgeschichte „Der Ruf des Cthulhu“„„We live on an placid Island of ignorance, in the midst of black seas of Infinity.“ – Unendlichkeit und Wiederholung im Kosmischen Grauen. Eine Betrachtung von Junji Itos „Uzumaki““ weiterlesen

Im Höllenfeuer geschmiedet

Der entsetzliche Gestank von verbranntem Fleisch gemischt mit faulen Eiern stieg mir in die Nase, nur mit Mühe behielt ich mein Frühstück drin, an diesen Geruch konnte ich mich einfach nicht gewöhnen. Doch es hatte auch seine Vorteile: Diese ekelhafte Ausdünstung kündigte immer ihr baldiges Kommen an. Der warme Wind brachte die Boten zur Front.Mein„Im Höllenfeuer geschmiedet“ weiterlesen

Seltsame Vorkommnisse in einer kleinen deutschen Stadt

Niemand mag meinen Worten Glauben schenken, die ungebildeten, verblendeten Massen mögen mich einen Narren schimpfen, doch all das, was sich in den letzten Tagen zugetragen hatte, entspricht der Wahrheit und nichts als der reinen Wahrheit. Mein Leben lang war ich ein einfacher Diener Gottes, der Seinen Willen treu ausführte, doch die Erkenntnisse, die mich nun„Seltsame Vorkommnisse in einer kleinen deutschen Stadt“ weiterlesen