Grenzgänger

Wo ist meine Heimat?
Wandere umher, ohne Sinn, ohne Rat,
Kein Zuhause bei den Linken,
Gehöre nicht zu den Rechten,
Zu konservativ für die Kommunisten,
Zu sozialistisch für die Konservativen,
Zu progressiv, zu liberal,
zu nationalistisch, zu reaktionär,
zu queer, zu quer,
Kein Atheist, aber auch nicht wirklich Christ,
Sympathie für Heiden und Magie, 
Kein Prolet, verachte die bürgerliche Welt,
die geistlosen Massen, 
die eitlen, fantasielosen Akademiker,
Das Dorf zu eng, die Stadt zu erdrückend, 
Liebe die Frauen, begehre die Männer,
Weder links, noch rechts, 
vielleicht eine dritte Position?
Eine Sammlung wandelnder Gegensätze,
Ein Grenzgänger zwischen den Welten,
Ein einsamer Waldgänger, 
verloren zwischen Labyrinthen aus Beton,
Geht mir nur weg mit euren Schubladen, 
euren Kasten- und Ordnungssystemen!
Ein Schriftsteller, ein Dichter, ein Essayist, 
ein Wortschmied, ein Dichter, ein Dandy,
ein Paradiesvogel, ein Spinner, ein Bruder,
ein Freund, ein Gefährte, ein Gatte,
Wurzellos und vertrieben, ständig getrieben,
von Neugier und Begier,
Wo ist meine Heimat?
Sie liegt im Dazwischen, 
wo A und B sich treffen,
im Dämmerlicht, wo es weder hell noch dunkel ist,
Ein Grenzgänger im ewigen Nebel.

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